meine anderswelt 2012 /1

Ich bin schon wieder etwas erkältet. Dieses Mal langweilen mich die Symptome, wie 3 Mal eine Niesattacke am Tag, oder fortlaufender rechter Nasenflügel, dem dann am Tag darauf der linke folgt. Ich habe zum 2. Mal wieder meinen Vegetarierselbsteid gebrochen und eine Hühnersuppe, auf die sogar Ärzte schwören, wenn sie deren Wirkung auch nicht wirklich erklären können, geschlürft. Nun krabbele ich wieder in meine umweltschädlichen, wonderful Minti-Papiertaschentücher und möchte am liebsten darin verschwinden. Geht leider nicht. Ich habe zwar einen Hexenzahn, aber hexen kann ich leider nicht.

Ohne die Patinmama ist der gestrige Tag erträglich gelaufen und weniger nervig....so empfinde ich es zumindest.
Die Patin hatte ihren persönlichen Sommerschlussverkauf, was ich witzig fand. Ich habe mal wieder mit einem Euro an der Kasse gepatzt und habe ihn als Lehrgeld bezahlt. Ich muss mich besser konzentrieren. Ansonsten hatte ich diesbezüglich lange keinen Fehler mehr gemacht.

Gestern kam die Nebenkosten Jahresabrechnung. Ich dachte es hebt mich aus den Socken. 306,- Euro. Vor allem verlangen die Vermieter den Betrag auf einmal. Ratenzahlung wollen die ums Verrecken nicht. Dabei frage ich mich, wie das all die anderen Hartz4 Schmarotzer und Wenigverdiener denn sonst schaffen. Die können auch nur über Raten. Aber hier natürlich nicht, es herrscht Psychodiktatur!
Den größten Teil der Rechnung machte die Satellitenschüssel und der Einbau aus. Zufällig fast genau der gleiche Preis, den ich im vergangenem Jahr für meine separate Schüssel zahlte, denn er fand den Hausanschluss nicht, der gute Handwerker. Hier sind es 265,- Euro und ich habe per Raten 268,- Euro löhnen müssen. Die letzte Rate, schön passend, nur noch 18,- Euro...son Zufall...

Eigentlich bin ich zu müde zum Kämpfen und die letzten Jahre lehrten auch sehr schmerzhaft deutlich: dass Widerstand zwecklos ist.
Dennoch packte mich mein Gerechtigkeitssinn und ich ging zu meinem Hausdrachen. Ich habe gelernt mich zu beherrschen und freundlich an die Dinge heran zu gehen. Mein Hausdrachen war est gar nicht einsichtig. Schließlich hätte ich den Anschluss ja bekommen. Mitnichten habe ich das. Dort an der Stelle, wo er sein müsste, hängt ein vergilbtes, trauriges, altes Kabel heraus, während ich von meiner fröhlichen Terrasse das gewohnte Psychobild erhalte.

Zu meiner größten Verwunderung sah sie es plötzlich ein und stimmte mir zu. Ich brauchte nun die Anlage nicht mehr zahlen. Vor Freude über den unerwarteten Sieg knuddelte ich mein Gegenüber.
Was sie sich netter Weise gefallen ließ.Wieder in meiner Wohnung sah ich, dass nach Abzug der Anlage nur noch 45,- Euro zu zahlen wären. Vielleicht für so ein Jahr doch ein bisschen wenig ? Ich gedachte auf 100,- Euro (ich hatte mit 150,-Euro gerechnet) zu erhöhen, als es wieder an meiner Tür klingelte und - ÜBERRRRASCHUNG ! Mein Hausdrachen es sich anders überlegt hatte. Ich solle nun unbedingt doch einen Teil der Anlage mittragen. Gut!
Es gibt Schlimmeres.Wir einigten uns auf die 100,-Euro.

Ich denke mal, bei den steilen Verbesserungen meiner Lage, kann ich in 14 Jahren vielleicht auf den völligen Sieg der Gerechtigkeit hoffen. Aber immerhin..ich habe einen Teilsieg davon getragen. Was mich zwar etwas beruhigt, sollte man nicht wieder einen Rückzieher in gewohnter Weise machen, aber traurig und wund bin ich trotzdem!

Nachher will ich noch ein paar Blümchen in meine Kästen pflanzen. Ich gedenke nun, da die Bienchen, Hummeln und Schmetterlinge ihn lieben, er wunderbar duftet und den härtesten Winter überlebt, Lavendel zu pflanzen !

So long !